Objektservice

Was muss man nach der Sanierung mit Calciumsilikatplatten im Produktsystem beachten?

Zu beachten ist, dass die hervorragenden Diffusionseigenschaften der Calciumsilikatplatten nicht durch systemfremde (= diffusionsgeschlossene oder gipshaltige) Materialien (Kleber, Spachtelmasse, Farben, Tapeten) reduziert werden – daher empfiehlt es sich, unbedingt im abgestimmten Sanierungssystem der Objekt-Service GmbH zu bleiben. Die aktuellen Merkblätter “Nach der Sanierung” sind zu beachten.

Calciumsilikatplatten sind absolut formstabil, d.h. sie können Setzungen von Häusern etc. nicht mitgehen. Rissbildungen bedeuten generell keinen Mangel (können mit Glättspachtel überspachtelt werden). Ggf ein der Schichtdicke entsprechend dünnes Armierungsgewebe einbetten. Die enorme Speicherfähigkeit der Platten gleicht zwar Feuchtigkeitsschwankungen aus, macht aber natürlich eine ausreichende Lüftung nicht überflüssig! Nur bei aufnahmefähiger Luft kann die Feuchtemenge wieder an den Raum zurückgegeben werden.

Und wie kann man Calciumsilikat-Platten weiter verarbeiten?

Calciumsilikat-Platten eignen sich zum Verputzen, Streichen, oder ggf. Tapezieren. Alle verwendeten Stoffe müssen dampfdurchlässig sein, um die gewünschte Optimierung des Klimas zu erreichen. Die Platten sind vor der Weiterverarbeitung gut anzufeuchten, hierzu mit Wasser verdünnte Silikatgrundierung (5 Teile Wasser)  verwenden. Die Gruniderung erleichtert die Weiterverarbeitung, es ist aber keine Wartezeit nötig!

Spachteln

Wünschen Sie eine glatte und feste Oberfläche, so empfehlen wir, die Klimaplatten mit unserer diffusionsoffenen Spachtelmasse dünn zu bearbeiten (1 bis 2 mm) . Vorher mit verdünnter Silikatgrundierung (Mischungsverhältnis Grundierung/Wasser 1:5 oder dünner) anfeuchten. Erst die Fugen spachteln, dann nochmal komplett überspachteln. Nach dem Grundieren ist keine Wartezeit nötig – wenn die Platte feucht ist, geht es einfacher!

Streichen

Streichen ist generell möglich. In jedem Falle diffusionsoffene Farben verwenden, z.B. Kalkfarben, Kreidefarben oder Silikatfarbe nach DIN 18363. Diffusionsgeschlossene Farben wie z.B. Latexfarbe dürfen nicht verwendet werden. Die Platten sollten vor dem Streichen (diffusionsoffen) verspachtelt werden. Wir empfehlen den abgestimmten Glättspachtel (siehe „Spachteln”). Wir empfehlen unsere Klimaplatten Spezialfarbe. Farbauftrag nach Vorgabe des Farbenherstellers. Alternativ kann man einen stark wasserverdünnten Erstanstrich aufbringen und dann nochmals streichen. Angaben des Farbherstellers beachten! Musterfläche anlegen. Ggf. zweimal streichen.

Verputzen

Die Klimaplatten können mit mineralischen Putzen versehen werden (diffusionsoffen). Bewährt haben sich kalkbasierte Putze. Vorher Silikatgrundierung verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:5 (5 Teile Wasser) auftragen. Wir empfehlen unseren Klimaplatten Spezial Rollputz. Es ist keine Wartezeit nach dem Grundieren nötig! 

Tapezieren

Nicht geeignet sind Raufasertapeten, Kunststofftapeten, Folien etc. – alles was diffusionsgeschlossen ist bitte unbedingt vermeiden. Fragen Sie Ihren Tapezierfachhandel! Anfeuchten mit verdünnter Silikatgrundierung (Mischungsverhältnis Grundierung/Wasser 1:5 oder dünner). Wir empfehlen anstatt Tapete unseren Klimaplatten Spezial Rollputz.

Fliesen

Empfehlen wir nicht! Schränkt die Klimaregulierung ein.

Bei Verwendung von Produkten anderer Hersteller ist mit dem jeweiligen Hersteller die Verträglichkeit dieser Produkte zu klären. Ggf. Probeflächen anlegen. Technisches Merkblatt beachten. Sicherheitsdatenblatt erfragen.

Wie soll man lüften?

Wir empfehlen Lüftungsleitfäden, wobei generell gilt, dass


1. Fensterkippen nicht gut ist (Bauteile kühlen aus),
2. Querlüften mehrmals am Tag sehr sinnvoll ist,
3. Kellerfenster an heißen Tagen geschlossen bleiben müssen und nur in den kühlen Morgen- und Abendstunden gelüftet werden sollte

Generell darf die Calciumsilikatplatte nicht dauerhaft von hinten durchnässt werden, d.h. sie darf nicht an Wände mit mangelhaften Vertikalabdichtungen, hygroskopischen Feuchten oder bei fehlenden Horizontalsperren angebracht werden. Ggf. Gutachter oder Sachverständige fragen.

Wichtig ist auch die Art der Möblierung! Möbel sollten im Bereich der Außenwände mindestens 10 cm von der Wand weggerückt werden!

Die Platten sollten falls möglich nicht belastet werden: keine Bohrhämmer zum Löcher bohren verwenden – die Platten werden brechen. Achtung: Nägel, Schrauben etc. können als Wärmebrücke fungieren, es könnte sich Schimmel im Bereich des Bohrloches bilden!

(Gewölbe-)Keller ohne Be- und Entlüftung müssen ggf. mit Belüftungssystemen be- und entlüftet werden.